Lilli Marx

Ein Leben für Freundschaft und Versöhnung

In Berlin 1921 geboren wuchs Lilli Marx in einer liberalen jüdischen Familie auf.
Im Alter von 18 Jahren emigrierte sie mit einem Domestic Permit nach England – ihre Eltern wurden 1940 deportiert; der Vater kam 1941 im KZ Neuengamme um, die Mutter 1942 in der Tötungsanstalt Bernburg a.d. Saale.
Mit ihrem späteren Mann kam Lilli Marx bereits 1946 nach Deutschland zurück, nach Düsseldorf, wo sie 1949 gemeinsam die erste Jüdische Allgemeine Zeitung unter Mitarbeit auch von Marcel Reich-Ranicki und Paul Spiegel gründeten. Im selben Jahr rief Lilli den Düsseldorfer „Jüdischen Frauenverein“ ins Leben, der sich um Probleme und Sorgen der Überlebenden kümmerte: ein „Spießrutenlauf“, wie sie es nannte.

Dass nur ein aktives Miteinander von Gläubigen in Deutschland Grundlage für ein friedliches Zusammenleben nach dem Holocaust möglich macht, überzeugte das Ehepaar Marx zudem, Gründungsmitglieder der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ zu werden.
Aufgrund dessen wurde Lilli Marx 1958 auch Mitglied im ersten Club von Soroptimist International in Düsseldorf, dem zweihundertsten weltweit.
Hier vertrat sie von 1966 bis 1968 und später als erste Vizepräsidentin der Europäischen Föderation die deutschen Mitglieder international mit dem besonderen Anliegen, Kontakt zur „Israelischen Union“ zu knüpfen.

Bis zu ihrem Tod am 4. April 2004 war Lilli Marx mit all ihrem Wissen und Lebensmut eine gesuchte Ratgeberin, die dem Leben immer positive Seiten abgewinnen konnte und damit Vorbild war und bleibt.

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